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Tipps für eine positive Behandlungserfahrung uvm.

Merkblatt für Eltern

Viele Patienten haben Angst vor dem Zahnarztbesuch. Das kann verschiedene und persönliche Gründe haben, die Sie oft völlig unbewusst auf Ihr Kind übertragen. Um Ihrem Kind und Ihnen ein gutes und positives Erlebnis bei der Behandlung zu ermöglichen, haben wir folgende Tipps für Sie.

Merkblatt für Eltern

Liebe Eltern,
Ängste, Unsicherheit und auch ein gewisses Panikgefühl in Verbindung mit Zahnarztbesuchen ist leider ein weit verbreitetes Problem vieler Patienten. Das hat verschiedenste und sehr individuelle Ursachen, und Ihre eigene Einstellung zum Besuch beim Zahnarzt bzw. Kieferorthopäden übertragen Sie oft völlig unbewusst auf Ihr Kind. Um Ihrem Kind und Ihnen ein gutes und positives Erlebnis bei der Behandlung zu ermöglichen, empfehlen wir Ihnen, die folgenden Punkte zu beachten:

Im Vorfeld: Versprechen sie keine Geschenke als Belohnung!

  • Der Stress beim Zahnarzt bzw. Kieferorthopäden ist schon groß genug.
  • Wenn sich das Kind auch noch etwas verdienen muss oder soll, gerät es nur zusätzlich unter Druck.
  • Eine kleine Überraschung aus dem Belohnungskörbchen in der Praxis ist allerdings erlaubt. Negationen in Verbindung mit Zahnarztbesuch sind unbedingt zu vermeiden!
  • Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind positiv auf den Besuch vorbereitet wird.
  • Den Kindern soll klar gemacht werden, dass sie Negativerzählungen von Personen in ihrem Umfeld über Besuche bei einem Zahnarzt bzw. Kieferorthopäden nicht zu ihren eigenen Erfahrungen machen sollen; besprechen Sie solche Vorkommnisse mit Ihrem Kind.

Sie können Ihrem Kind helfen, wenn auch Sie zu Hause Angst besetzte Worte wie Spritze, Schmerz, Bohrer usw. vermeiden und möglichst positive Umschreibungen verwenden:

  • Staubsauger → statt Absauganlage
  • Dusche + Rillenputzer, die den Zahn kitzeln → statt Bohrer
  • Zahnteufelangel → statt Sonde
  • Knete → statt Abdruckmasse

Vermeiden Sie Verneinungen, wenn Sie Ihr Kind auf den Zahnarztbesuch vorbereiten:
Sie sagen: Das tut nicht weh.
Das Kind versteht: Es tut weh!
→ Besser: Wenn du Dich ganz leicht und locker machst verspürst Du nur ein Kitzeln.

Sie sagen: Du brauchst keine Angst zu haben.
Das Kind versteht: Du wirst Angst haben!
→ Besser: Denk an etwas Schönes, vielleicht an … ( Vorschlag für das Kind )

Sie sagen: Es ist schon nicht so schlimm.
Das Kind versteht: Ein bisschen schlimm ist es schon!
→ Besser: Wenn Du ganz still hältst und schön den Mund weit auf machst, werden die Zähne ganz schnell sauber gemacht und die Zahnteufel weg gejagt.

Positive Zielorientierung:

  • Sie als Eltern sollten das Kind im Hinblick auf die Therapie positiv einstellen und vorbereiten z.B. Zahnarzt spielen, Geschichten erzählen, Kuscheltier mit in die Praxis bringen, etc.
  • Sie dürfen sich selbst nur positiv über Ihre Zahnarzterfahrungen äußern, fehlen Ihnen positive Erfahrungen, sollten Sie lieber gar nichts sagen.
  • Wenn Sie bereits eigene Erfahrungen mit Zahnbehandlung in Hypnose haben, sollten sie über das angenehme Tranceerlebnis erzählen.

Bei der Behandlung:

  • Bitte kommen Sie nur mit einer Begleitperson zur Behandlung, das gilt insbesondere auch für Geschwisterkinder oder Freunde; es sei denn, es wurde die Begleitung mit der Praxis im Vorfeld besprochen.
  • Der Sinn ist, möglichst effektiv und ohne Ablenkung mit dem Kind arbeiten zu können.
  • Vermeiden Sie auf jeden Fall, auf die Behandlung Einfluss zu nehmen, und überlassen Sie dem Praxisteam in jeder Situation die Führung Ihres Kindes! Das gilt insbesondere, falls das Kind die Behandlung verweigert oder gar weint! Vor allem kleinere Kinder brauchen das Weinen oft als Ventil, und wenn ausgeschlossen ist, dass sie vor Schmerzen weinen, sollte man sie einfach lassen und die Behandlung in Ruhe beenden.
  • Sollte sich Ihr Kind während der Behandlung in eine sogenannte „Schreitrance“ hinein weinen, wird das von uns toleriert und sollte auch von den Eltern kommentarlos ertragen“ werden. Meist ist schon beim nächsten Behandlungstermin alles gut und das Kind hält auch ohne Weinen still.
  • Wir arbeiten während der Behandlung mit Entspannungstechniken und Kinderhypnosetechniken, darauf soll sich Ihr Kind voll konzentrieren können.
  • Jeder Eingriff oder Kommentar von Seiten der Begleitperson, und sei es nur eine gutgemeinte Unterstützung, kann der Behandlungserfolg gefährden oder gar zerstören!

Nach der Behandlung:

  • Loben Sie Ihr Kind für jede Kleinigkeit, die es gut gemacht hat. Damit stärken Sie das Selbstbewusstsein Ihres Kindes und fördern die Behandlungsbereitschaft für den nächsten Termin beim Zahnarzt bzw. Kieferorthopäden.
  • „Vergessen“ Sie alle Unmutsäußerungen Ihres Kindes (Trotzreaktion, Weinen, etc.). Darüber soll nicht mehr gesprochen werden!
  • Stimmen Sie Ihr Kind positiv auf den nächsten Besuch beim Kieferorthopäden ein.

Nur durch eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und dem Praxisteam ist eine erfolgversprechende und angenehme Behandlung möglich! Wir hoffen, Ihnen hiermit einige Hinweise zur bestmöglichen Unterstützung der Behandlung Ihres Kindes gegeben zu haben.

Ihre Zähne, Ihr Körper, Ihre Gesundheit – Zusammenspiel und Wechselwirkung

Zahnjournal Ausgabe 13/2016 mit den Themen „Der Volksmund kennt manche Weisheiten zur Zahngesundheit, aber stimmen die auch? “ und „Den Patienten in seiner Gesamtheit betrachten“.

Infos zur Kariesvorbeugung und zum Zähneputzen

Hauptursache der Zahnfäule (Karies) sind zuckerhaltige Speisen und mangelhafte Zahnpflege. Ohne Zucker und bei guter Mundhygiene gibt es keine Karies und kein Zahnfleischbluten. Drei wichtige Punkte sind zu beachten.

Infos zur Kariesvorbeugung und zum Zähneputzen

Hauptursache der Zahnfäule (Karies) sind zuckerhaltige Speisen und mangelhafte Zahnpflege. Ohne Zucker und bei guter Mundhygiene gibt es keine Karies und kein Zahnfleischbluten!

Drei Punkte sind zu beachten:

1. Ernährung

  • Zuckerhaltige Speisen und Getränke nur zu den drei Hauptmahlzeiten einnehmen.
  • Zwischenmahlzeiten möglichst einschränken. Wenn doch Zwischenmahlzeiten, dann „gesunde“, d.h.: Frischobst, Frischgemüse, Milch, Käse und Wurst auf Schwarzbrot.
  • Möglichst keine Süßigkeiten zwischen den drei Hauptmahlzeiten.

2. Zahnreinigung

  • Mindestens dreimal täglich, drei Minuten! Nach jeder Mahlzeit gründliches und systematisches Zähneputzen mindestens 3 Minuten lang! Verwenden von Zahnseide ist wichtig! Blanke Zähne bis zur nächsten Mahlzeit!
  • Systematisches Vorgehen führt zum Erfolg. Bewegungen kreisrund und in der senkrechten Richtung. Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen, d.h. nach KAI putzen! Am hintersten Zahn beginnen, dann nach vorne kommen. Danach im Spiegel kontrollieren, ob alle Speisereste und Beläge entfernt sind. Verwenden von Zahnseide ist wichtig!
  • Am Anfang ist das Einfärben nach dem Zähneputzen hilfreich, da man hier noch die Schwachstellen sichtbar machen kann. Das Einfärben kann auch zwischendurch zur Kontrolle wiederholt werden!
  • Keine Angst vor blutendem Zahnfleisch zu Beginn des intensiven Putzens! Nur kräftiges Putzen ergibt nach 1-2 Wochen festes und gesundes Zahnfleisch, das nicht mehr blutet.
  • Während der kieferorthopädischen Behandlung ist eine extra gute Zahnreinigung notwendig, weil durch das Tragen der losen bzw. festen Klammern zusätzliche Schmutznischen entstehen. Die Selbstreinigung der Mundhöhle durch den Speichelfluß ist herabgesetzt. Entzündungen und Blutungen des Zahnfleisches behindern außerdem die erforderliche Zahnbewegungen.

3. Besuch des Hauszahnarztes:

  • Unabhängig von der kieferorthopädischen Behandlung ist eine regelmäßige Untersuchung durch den Zahnarzt alle 6 Monaten hinsichtlich auftretender Karies unbedingt erforderlich!
Osteopathie – sanfte Medizin mit den Händen

Der Osteopath kann bei der Untersuchung das menschliche Gewebe Schicht für Schicht ertasten. Durch diese Art des “ Hineinhorchens“ spürt er Spannungsmuster und Bewegungseinschränkungen auf, die mit speziell für die Osteopathie entwickelten Techniken behandelt werden.

Osteopathie – sanfte Medizin mit den Händen

Definition:
Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Medizin, die der Diagnose und Behandlung von Funktionsstörungen dient. Diagnose und Therapie erfolgen mit spezifischen osteopathischen Techniken, die ausschließlich mit den Händen ausgeführt werden. Die Behandlungsform wurde im 19. Jahrhundert von dem amerikanischen Arzt A.T. Still (1828-1917) entwickelt.

Zur Osteopathie gehören 3 große Gebiete:

  • die parrietale Osteopathie – Behandlung des Bewegungsapparates
  • die viszerale Osteopathie – Behandlung der inneren Organe
  • und die kraniosakrale Osteopathie – Behandlung des Schädels, des Rückenmarks und des Nervensystems

Anwendungsbeispiele:

  • Im Bereich der Kinderheilkunde bei Schädel- und Gesichtverformungen als Geburtsfolge, bei Schiefhals (Kiss-Syndrom), Skoliosen, Entwicklungsverzögerungen, Lern- und Konzentrationsstörungen, bei Hyperaktivität und in der Begleitung der Entwicklung von Kindern mit Behinderungen.
  • Im Bereich des Bewegungsapparates, bei Gelenkproblemen, Beschwerden wie Hexenschuss, Ischias, nach Schleudertraumen, Verstauchungen und anderen Verletzungsfolgen.
  • Im internistischen Bereich bei Verdauungsstörungen (nicht bei Geschwüren oder Tumoren), Sodbrennen, Organsenkungen, Operationsfolgen wie Narben und Verwachsungen, bei funktionellen Herzbeschwerden.
  • Im Hals-Nasen-Ohren-Bereich bei Kopfschmerzen und Migräne, Nasennebenhöhlenentzündung, chronische Mittelohrentzündung, bei Schwindel und bei Tinnitus, begleitend zur fachärztlichen Behandlung bei Kiefergelenksproblematiken. Begleitend vor, während und nach einer kieferorthopädischen Behandlung zur Unterstützung der therapeutischen Maßnahmen.

Der Osteopath kann bei der Untersuchung das menschliche Gewebe Schicht für Schicht ertasten. Durch diese Art des “ Hineinhorchens“ spürt er Spannungsmuster und Bewegungseinschränkungen auf, die mit speziell für die Osteopathie entwickelten Techniken behandelt werden. Eine osteopathische Behandlung dauert in der Regel durchschnittlich 50 Minuten. Nach viermaliger osteopathischer Behandlung sollte eine deutliche Besserung der Beschwerden erzielt worden sein.

„Fall nicht“ – Die Wirkung der negativen Sprache von Annalisa Neumeyer

Die Wirkung der negativen Sprache, Warum setzen wir so oft „Nicht Sätze“ ein? Wie kann positive Sprache im Alltag eingesetzt und eingeübt werden? Und vieles mehr.

Die Wirkung der negativen Sprache

Warum Kinder vom Klettergerüst fallen, obwohl wir ihnen immer wieder sagen, dass sie nicht herunterfallen sollen (Kindergarten heute 11-12/95):

Kennen Sie die Situation? Ein Kind erklimmt ein Klettergerüst, während ein Erwachsener bangend daneben steht und ruft: “Pass ja auf, dass du nicht runterfällst!“
Das Kind klettert scheinbar unbeirrt weiter, der Erwachsene beobachtet es mit Argusaugen und wiederholt bei jedem Wackeln des Kindes seine Warnung.

Fällt das Kind tatsächlich vom Klettergerüst bekommt es zu hören: “Ich hab‘ dir doch gesagt, du sollst nicht herunterfallen!“ oder „Ich hab‘ doch gewusst, dass du herunterfällst.“
Fällt das Kind dagegen nicht, so wird dies kommentarlos hingenommen oder ihm wird häufig in leicht vorwurfsvollem Ton gesagt: „Jetzt hast du aber Glück gehabt.“

In Wirklichkeit war es jedoch nicht Glück, sondern vielmehr das „doppelte Können“ des Kindes. Doppelt deshalb, weil es sich verstärkt auf sein Tun konzentrieren muss, wenn eine andere Person ihm „negativ“ beizustehen versucht.

Oft habe ich in Zusammenarbeit mit Eltern und Erzieherinnen erfahren, wie schwer es im Erziehungsalltag ist, eine einfache und positive Sprache im Umgang mit Kindern zu praktizieren.
Die meisten Kommentare zum Handeln der Kinder sind „negativ“ formuliert, d.h. sie drücken das aus, was nicht sein oder eintreffen soll. Obwohl den meisten Pädagogen und vielen Eltern die Wichtigkeit einer einfachen und positiven Kommunikation mit Kinder bekannt und in ihrem Denken selbstverständlich ist, merken sie im Alltag nicht, wie sie durch ungewollt negative Äußerungen (wie: „Hast du schon wieder keine Lust zum Spielen?“) viele Kinder verunsichern und demotivieren.

„Negativ motivieren“ bedeutet, Kindern das mitzuteilen, was sie nicht tun sollen, von ihnen aber zu erwarten, dass sie das tun, was ihnen nicht mitgeteilt wurde. So sagen wir zum Beispiel:“ Renne nicht auf die Straße!“ und erwarten dabei, dass das Kind auf dem Gehweg bleibt. Oder: „ Wirf deine Jacke nicht schon wieder auf den Boden!“ und meinen damit, es solle seine Jacke an die Garderobe hängen. „Positiv motivieren“ dagegen heißt, dem Kind klar zu sagen, was von ihm erwartet wird, ihm eine gute verständliche und konkrete Handlungsanweisung zu geben!

Die Wirkung der negativen Sprache

Die Verarbeitung „nein“ oder „nicht“ ist für das menschliche Gehirn wesentlich aufwendiger als die Umsetzung positiver Aussagen.

Wenn ich Ihnen jetzt sage: „Denken Sie bloß nicht an ein blaues Krokodil!“, stellen Sie sich erst dieses himmelfarbene Ungetüm vor, um es dann im Gehirn „durchzustreichen“ und stattdessen an etwas anderes zu denken.

Gerade so geht es einem Kind, dem beispielsweise gesagt wird: „Fahr nicht so schnell mit dem Fahrrad!“. Zunächst muss es sich das schnell fahren vergegenwärtigen, dann diesen Gedanken aus dem Kopf verbannen und sich schließlich überlegen, was es stattdessen tun soll.

Die vielen „Nicht“ – Sätze können wir uns sparen, denn sie bewirken allzu oft gerade das Gegenteil von dem, was wir erreichen wollten.
Vor allem unsichere Kinder, denen viele Missgeschicke passieren, werden durch negatives Kommentieren oder Vorhersagen noch mehr aus dem Lot gebracht. Aus Angst vor Misserfolgen ziehen sie sich von vielen Beschäftigungen zurück. Packen sie doch etwas an und werden dabei aber ständig auf das hingewiesen, was passieren könnte und nicht darauf, wie sie die Sache tun könnten, werden die als Hilfe gedachten, aber negativ formulierten Aussagen leicht zur „sich selbst erfüllenden Prophezeiung“. Erneutes Scheitern wirft ein ohnehin für seine „Ungeschicktheit“ sensibilisiertes Kind zurück, blockiert Entwicklungsschritte und beeinträchtigt das Selbstwertgefühl. Ich habe beobachtet, wie solche Kinder in einer Gruppensituation zum „Buhmann“ werden. Ein Junge warf immer wieder gebaute Türme aus Versehen um. Wenn er in die Bauecke wollte, riefen sofort viele Stimmen: „Wirf ja nicht schon wieder unseren Turm um!“ Schließlich bekam er sogar ein Verbot, in die Bauecke zu gehen, wenn bereits Gebautes da stand. Wie sollte er so Neues lernen?

Bei meiner langjährigen Tätigkeit als Heilpädagogin an einer Beratungsstelle für entwicklungsverzögerte und behinderte Kinder ist mir deutlich bewusst geworden, wie gerade Kinder mit Problemen in der Wahrnehmungsentwicklung oder Kinder mit Entwicklungsverzögerungen bei ihren Spiel- und Bewegungshandlungen verstärkt negativ kommentiert werden.
Das Augenmerk gilt meist dem, was das Kind nicht kann. Statt dessen sollten wir den Blick auf seine Fähigkeiten richten und diese erweitern. Nur so wird er schrittweise lernen, seinen Alltag zu „meistern“ sicherer und selbstbewusster werden.

Bei einer Fortbildung zu diesem Thema wurde einer Erzieherin bewusst, dass die Kinder immer, wenn sie zum Hände waschen gehen, folgende Anweisung erhalten: „Aber spritzt ja nicht mit Wasser herum!“ Sollten die Kinder diese Leidenschaft wirklich einmal vergessen haben, werden sie gerade durch die Anweisung wieder daran erinnert. Die Erzieherin berichtete dementsprechend, dass die Kinder tatsächlich jedesmal mit Wasser spritzen.

Ich will damit nicht sagen, dass die positive Motivation („Geht zum Hände waschen und kommt gleich wieder zurück!“) diese Kinder vom geliebten Wasserspiel abhalten kann, aber mit der negativen Intervention kann nur schwerlich ein neues Verhalten eingeübt werden. Besonders in Notsituationen ist es wichtig, dass Kinder konkrete Bilder von dem, was sie tun sollen, gegenwärtig haben. Einem noch unsicher Fahrrad fahrenden Kind, das wegen hoher Geschwindigkeit gegen die Wand zu prallen droht, ist kaum geholfen, wenn ein Erwachsener ruft: „Fahr nicht so schnell“ Hier muss klar das Wort „bremsen“ gerufen werden. Eine Mutter berichtete mir, dass ihr Kind in Brennnesseln gefallen war und starke Schmerzen erlitten hatte.

Als sie einige Zeit später beobachtete, wie sie das Kind wieder ganz nah an den Brennnesseln vorbeilief, rief sie: „Jenny. Vorsicht, fall nicht in die Brennnesseln!“ Das Mädchen erschrak und zuckte so sehr zusammen, dass es ein zweites Mal in die Brennnesseln fiel. Im Nachhinein war die Mutter sich sicher, dass ihre Tochter ohne den Warnruf nicht gefallen wäre.

Warum setzen wir so oft „Nicht Sätze“ ein?

Wie in vielen Bereichen unseres Alltags, so denken wir auch in der Arbeit mit Kindern häufig problemorientiert.
Einseitig überlegen wir, was alles nicht sein soll, anstatt Ziele für erwünschtes Verhalten, das an die Stelle des unerwünschten treten soll, ins Auge zu fassen. Doch selbst wenn wir uns bemühen, positive Ideen umzusetzen, können „ Negativsätze“ fast unbemerkt und ungewollt leicht „herausrutschen“. Denn in der Erziehung von Kindern werden wir häufig mit Situationen konfrontiert, in denen eine drohende, negative Folge uns zum Eingreifen zwingt.

Ein Kind ist beispielsweise eben im Begriff, eine Wäscheklammer über das Balkongeländer zu werfen. Die Mutter sieht das, denkt an die im Garten weilenden Nachbarn, die das über drei Stockwerke hinweg zum Geschoss werdende Objekt treffen könnte, und ruft erschreckt: “Nein, nicht schmeißen!“ statt etwa: „Stopp, leg die Wäscheklammer zu den anderen zurück!“ In diesem wie in vielen anderen Beispielen ist also die „Negative-Intervention“ schlicht die leichtere, weil in unseren Köpfen im Moment des Eingreifens die negative Folge das Denken beherrscht. Sicher ist es nicht immer möglich, positiv zu intervenieren. Wir könnten dies aber viel häufiger gewinnbringend tun, wenn wir uns den sprachlichen Umgang mit unseren Kindern bewusst machen würden.

Wie kann positive Sprache im Alltag eingesetzt und eingeübt werden?

Positive Interventionen sollen dem Kind das geben, was es für erfolgreiches Handeln braucht, nämlich eine klare und präzise, leicht zu verstehende Beschreibung dessen, was es tun soll. Das bedeutet, eindeutige Grenzen, Regeln und Erziehungskonsequenzen zu setzen, statt dem Kind mit vielen Umschreibungen und überlangen Dialogen (die hin und wieder an „Kuhhandel“ erinnern mögen) alle Regeln haarklein zu erklären. Ebenso wenig kann es Ziel sein, die Wörter „nein“ und „nicht“ aus unserem Vokabular zu streichen. Dies ist unrealistisch und würde Kinder unnötig verwirren.

Im Folgenden führe ich Beispielsätze für negative Interventionen aus dem Kindergartenalltag auf, die Erzieherinnen während eines Fortbildungskurses sammelten und dann umformulierten.
Diese Beispiele können helfen, Sprachverhalten bewusster wahr zu nehmen und – wenn nötig – umzugestalten:

  • Verkleckere nicht das ganze Essen! – Versuch den Löffel mit deiner Hand zu führen, iss über dem Teller!
  • Pinkel nicht wieder über die Klobrille! – Setz dich auf die Klobrille und halte dich am Griff fest!3
  • Steig nicht auf die Leiter zum Wickeltisch hoch! – Bleibe unten stehen und warte, bis ich komme!
  • Schmatze nicht beim Essen! – Lass den Mund beim Essen zu!
  • Fasse nicht alle Brote an! – Schau hin, welches Brot du willst und nimm es dann!
  • Du sollst nicht mit dem Essen matschen! – Nimm den Löffel in die Hand!
  • Gieß dir nicht so viel Tee ein! – Gieß die Tasse nur halbvoll, du kannst nachher noch mal nehmen!
  • Aber nicht, dass du wieder mit dem Stift so stark drückst, dass der Stift abbricht! – Versuch den Stift ganz zart aufzusetzen!
  • Werft die Malkittel nicht auf den Boden! – Hängt die Malkittel an die Haken!
  • Nimm nicht so viel Kleber! – Ein Tropfen genügt!
  • Pass auf, dass du den Turm nicht umwirfst! – Geh ganz langsam und behutsam an den Turm!
  • Reißt nicht alle Kleider aus der Verkleidungskiste! – Nehmt nur die Kleider raus, die ihr braucht!
  • Nicht die Treppe runter schubsen! – Haltet euch fest und geht langsam die Treppe runter!
  • Rennt nicht auf die Straße! – Bleibt auf dem Gehweg!
  • Spring nicht vom Turm herunter! – Ich hab Angst, wenn du von da oben runterspringst, klettere herunter, achte auf deine Hände und Füße!
  • Werft nicht mit Sand! – Der Sand ist zum Bauen da, wenn ihr werfen wollt, nehmt die Bälle!

Unklare Sätze, d.h. Aufforderungen, die verschiedene Deutungen zulassen und durch konkrete positive Anregung ersetzt werden sollten, sind in der Alltagspädagogik beispielsweise:
Stell dich nicht so dumm an/ Reg mich nicht auf/ Ich bin doch nicht schwerhörig/ Iss anständig/ Sei lieb!/ Sei brav!

Sehr beliebt ist auch der Satz „Alle räumen auf“, der für manche Kinder sehr schwer in Handlung umzusetzen ist, weil sie nicht wissen, was genau damit gemeint ist. Es scheint, als wollte diese Kinder sich drücken, dabei fehlen ihnen nur klare Anweisungen, wie zum Beispiel: „Die Bausteine kommen in die blaue Kiste, stell das Bilderbuch ins Regal zu den anderen Büchern!“ Manche Kinder tragen die Spielsachen von einer Ecke in die andere, weil sie dies mit dem Begriff „Aufräumen“ verbinden. Womöglich werden sie bestraft, weil sie anscheinend nicht aufräumen, obwohl sie gar nicht wissen. was sie tun sollen.

Ein Experiment am „eigenen Leib“ kann die Situation erfahrbar machen, die Kinder erleben, wenn sie immer wieder mit negativen Aufforderungen konfrontiert sind:

Führen sie eine x-beliebige Beschäftigung (z.B. einen kleinen Text schreiben) durch und beauftragen Sie eine andere Person, sie negativ intervenierend zu begleiten (Ihre Begleitperson sagt zum Beispiel: „ Aber nicht, dass du wieder so viele Fehler machst; mach nicht wieder so schnell; schreibt nicht so schlampig“ und dergleichen mehr. Wie erleben Sie die Situation? Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben Sie bemerkt, dass Sie a) unkonzentriert wurden und b) die Aufgabe nur äußerst mühevoll und genervt durchführen konnten. Darüber hinaus fiel das Ergebnis nicht zu Ihrer Zufriedenheit aus.

Wenn Sie nun angeregt sind, selbst Ihre Sprache „aufs Korn zu nehmen“, sollten Sie nicht von heut auf morgen alles umkrempeln wollen, sondern sich kleine Ziele setzen. Vielleicht beobachten Sie sich selbst erst einmal eine begrenzte Zeit. Höchstwahrscheinlich fangen Sie ganz automatisch an, Aufforderungen und Anregungen anders zu formulieren. Vielleicht können Sie dann ähnliches erleben wie eine Erzieherin, die nach einem Fortbildungskurs bewusst mit negativer und positiver Intervention „gespielt“ hat. Beim Turnen teilte sie für ein Spiel jedem Kind einen japanischen Papierball aus und sagte dazu: „Ich möchte nicht, dass ihr die Bälle kaputt macht. Sie dürfen nicht gedrückt und an die Wand geworfen werden, weil sie sonst kaputt gehen!“ In dieser Stunde gingen sechs von sechzehn Bällen kaputt. Als sie eine Woche später beim Turnen wiederum die Papierbälle verteilte, sagte sie: „ Geht vorsichtig mit den Bällen um und bringt sie heile wieder zurück!“ In dieser Stunde „ überlebten“ vierzehn von sechzehn Bällen. Zufall?

Probieren Sie es aus!

Information zum Färbetest mit MIRA-2-TON-Einfärbelösung

Die MIRA-2-TON-Einfärbelösung macht Zahnbeläge sichtbar, ist leicht entfernbar und hat einen angenehmen Geschmack.

Färbetest mit MIRA-2-TON-Einfärbelösung

Die MIRA-2-TON-Einfärbelösung macht Zahnbeläge sichtbar:

  • ältere Beläge färben sich lila / blau
  • neuere Beläge färben sich rot

Vorteile:
Die MIRA-2-TON-Einfärbelösung ist leicht entfernbar und hat einen angenehmen Geschmack.

Anwendung von MIRA-2-TON-Einfärbelösung:

1. Einfärben:
ein handelsübliches Wattestäbchen mit MIRA-2-TON-Einfärbelösung gut durchtränken und anschließend mit dem Wattestäbchen die Zähne überall bestreichen.

2. Entfernen der Einfärbung:
MIRA-2-TON-Einfärbelösung lässt sich problemlos durch normales Zähneputzen (Methode nach K-A-I : Kauflächen – Aussen – Innen ) und evtl. unter Verwenden von Zahnseide bzw. Interdentalbürsten wieder entfernen.

Benutzen Sie die MIRA-2-TON-Einfärbelösung in regelmäßigen Abständen am besten abends nach dem Zähneputzen zur Kontrolle des Zahnputzerfolges bei sich oder Ihrem Kind.

Haben Sie Fragen? Wir helfen Ihnen gerne!